Zeig mir, was du kannst – Vokabelarbeit mit Bildern
Je nach Altersstufe und Fähigkeiten der Lerngruppe suchen die Schülerinnen und Schüler selbst passende Bilder im Internet oder machen eigene Fotos, um anhand dieser zu zeigen, wie sie ihren Wortschatz erweitert haben. Auch vom Lehrenden vorgegebene Fotos können genutzt werden, wenn dies sinnvoll ist. So könnte (durch sehr visuelle Unterstützung und Demonstration eines Beispiels) ein Arbeitsauftrag in Jahrgang 5 zum Wortfeld Obst lauten: Use at least five words to show us what fruit you see. If you like, show us everything you can say in English about this picture (colours, what you like, what you don‘t like, …). Please write your name on your image. Wenn man diese Art von Vokabelarbeit einmal vorgeführt hat, wissen die Schülerinnen und Schüler genau, was von ihnen erwartet wird und man muss es nicht mehr erklären. Ein Selbstläufer wird auch das Präsentieren einzelner Fotos zu Beginn jeder Stunde als warming-up in Partnerarbeit oder im Plenum – gern auch zur Wiederholung. Die Schülerinnen und Schüler speichern ihre Bilder in einem Album auf ihrem eigenen Smartphone oder Tablet, das zu Präsentationszwecken über entsprechende Adapter (z.B. HDMI auf Lightning) auch an den Beamer angeschlossen werden kann. Wenn der Lehrende die Bilder korrigieren und bewerten möchte, können die Schülerinnen und Schüler ihm diese entweder per Mail schicken (Notlösung) oder, wenn möglich, über den Schulserver in einem dazu eingerichteten Ordner ablegen. Die Schülerinnen und Schüler sollten im Bereich 3.3 (s. KMK Strategie) sensibilisiert worden sein und den adäquaten Umgang mit Bildmaterial kennen bzw. in diesem Baustein kennen lernen. Die Wortschatzarbeit ist ein ganz zentraler Bestandteil des Sprachenlernens. Obwohl bereits in vielen Bereichen des Lernens individualisiert und differenziert wird, ist dies bei der Vokabelarbeit häufig noch nicht der Fall. In der Regel lernen alle Lernenden einer Klasse eine bestimmte Anzahl an neuem Vokabular bis zu einem bestimmten Termin auswendig und werden darin in Form eines Vokabeltests überprüft. Diese Art des Lernens trägt jedoch wenig zur Nachhaltigkeit bei, die jedoch alle Fremdsprachenlehrende bei ihren Schülerinnen und Schüler anstreben. Sie ist so nicht gehirngerecht. Vorteile des Vokabellernens mit beschrifteten Fotos: Ohne Mehraufwand auf Seiten des Lehrenden wird ein Maximum an Differenzierung möglich. Ein Bild zu beschriften hat einen hohen Aufforderungscharakter und motiviert die Schülerinnen und Schüler zu zeigen, was sie gelernt haben. Es bleiben keine Zeilen im Vokabeltest frei und somit wird Frustration vermieden. Häufig entwickeln leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler die Motivation, über das quantitativ gesetzte Minimalziel hinaus mehr zu zeigen und mehr zu wagen. Nur durch Wagnis kann ich eine Sprache lernen. Die Bewertung (wenn ich die Produkte bewerten möchte) umfasst auch den gestalterischen Bereich. So können auch Schülerinnen und Schüler die im Bereich des Fremdsprachenlernens eher schwach sind, eine Wertschätzung ihrer Arbeit erfahren. Besonders gelungene Produkte werden präsentiert – somit wird zusätzlich die Kompetenz des Sprechens gefördert und es entsteht auf Seiten der Schülerinnen und Schüler ein gutes Gefühl dafür, wo sie sich mit ihrer Leistung einordnen können, da sie sehen, was möglich ist. Variation ist leicht möglich: entweder, ich gebe als Lehrende den Schülerinnen und Schüler ein Foto/Bild vor oder ich lasse sie selbst ein Foto/Bild aufnehmen oder aussuchen. Es hat sich bewährt, die Produkte mit einer Bewertungstabelle zu bewerten und keine einzelnen Punkte wie 16.5/20 zu geben. Die Schülerinnen und Schüler können auch gegenseitig ihre Produkte bewerten. Dies schult sie und entlastet die Lehrenden.
Französisch, Englisch, Spanisch
Sekundarstufe I
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