OER-/IT Sommercamp #hack4OER
Hier werden die Nüsse der (Bildungs-)Gesellschaft geknackt.
Bevor wir dir in den nächsten Blogartikeln die Workshops des diesjährigen OER-/IT Sommercamps und deren Ergebnisse vorstellen werden, lass uns dir das Konzept dahinter erklären.
Das ist nämlich der Wahnsinn! 😉
Geschichte
Inhaltlicher Schwerpunkt war schon immer das Verfügbar machen und Austauschen von Bildungsinhalten.
Seit 2021 findet das OER-IT Sommercamp in der Villa Ingrid statt. Zuvor wurde in der Bauhaus Universität Weimar gemeinsam gedacht.
Über die Jahre wurde viel mit dem Veranstaltungszeitraum experimentiert. Bewährt hat sich nun die Woche um den 20. August. Dieses Jahr fand es vom 21. – 23.08. statt und nächstes Jahr findest du uns vom 19. – 21. 08. beim Hacken 😉
Uns ist bewusst, dass es für viele, besonders Lehrkräften, schwierig ist, außerhalb der Ferien teilzunehmen, aber leider gibt es nicht den perfekten Zeitpunkt, an dem alle können.
Das macht das OER-/IT Sommercamp aus
IT- und Bildungsfachleute…
die OER-förderliche Infrastrukturen betreiben, entwickeln oder fördern, treffen sich jedes Jahr auf dem OER- /IT-Sommercamp. In drei Tagen entstehen in verschiedenen Workshop-Teams Konzepte und Prototypen sowie Handlungsempfehlungen und Projektpläne.
Das Camp-Team stimmt in Arbeits- und Stakeholderkreisen im Vorfeld Wünsche, d.h. zu bearbeitende Themen ab und sucht anschließend gezielt Fachleute für die Workshop-Teams.
Organisiert wird das Sommercamp vom edu-sharing NETWORK e.V., der seit 2010 die Vernetzung von Bildungsinfrastrukturen und die Kooperation von Akteur*innen fördert, damit Bildungs- und Wissensinhalte sowie zeitgemäße Lehr-/Lernszenarien besser erstellt, kuratiert, geteilt, gefunden und verwendet werden können.
Nüsse einsammeln
Bereits im Frühjahr beginnen wir damit herauszufinden bzw. aus unseren Stakeholdern “herauszukitzeln”, welches die Nüsse sind, die es zu knacken gibt.
Was beschäftigt die Bildungsakteur*innen derzeit? Dazu führt das Kommunikationsteam z.B. Webinare mit unseren Stakeholdern durch, bei denen die aktuellen Themen an denen wir gerade arbeiten vorgestellt und Feedback dazu eingeholt wird. Was ist spannend, was ist gut und sollte weiterentwickelt werden? Also was sind die Nüsse, die geknackt werden sollen? Diese nehmen wir dann auf und legen sie beim Sommercamp auf das “Themenbuffet“.
Auf Grundlage dieser Erkenntnisse werden die Wunschteilnehmer*innen zusammengetragen.
Fachleute einsammeln
Ziel bei der Zusammenstellung der Teilnehmer*innen ist es, Vertreter*innen aus allen Bereichen zusammenzubringen. Um mit und für die Community entwickeln zu können, brauchen wir die entsprechenden wichtigen Expert*innen sowie OER-Akteur*innen. Diese knacken dann gemeinsam und bereichsübergreifend die “Nüsse”. Organisatorisch bedingt ist die Teilnahme auf 40 Gäste beschränkt.
Die Hauptbereiche, welche wir abdecken wollen, sind: OER-Akteur*innen, (OER-)Redaktionen sowie Infrastruktur. Je nach thematischen Schwerpunkten, können sich die Bereiche verschieben.
Die bereits gesammelten Nüsse bilden die Grundlage für die Workshops. In einem offenen Dokument, werden die Workshops zum aktuellen Sommercamp gesammelt und vorgestellt.
So hat jede*r während der Planungsphase die Möglichkeit zu schauen, ob etwas thematisch passendes dabei ist oder das Programm mitzugestalten.
Nüsse knacken
Damit wir die Nüsse knacken können, brauchen wir natürlich das passende…
… Setting
Das Sommercamp soll vor allem gemütlich sein. Dazu trägt auch maßgeblich die Veranstaltungslocation bei.
Die historische Villa Ingrid in dem pittoresken und geschichtsträchtigen Stadt Weimar stiftet bietet Atmosphäre, die zum Arbeiten und Entspannen einlädt. Auch ohne Sommercamp ist Weimar immer eine Reise wert. Warum das so ist sowie weitere interessante Infos rund um Weimar, erfahren unsere interessierten Teilnehmer*innen bei einer Stadtführung, welche jedes Jahr einen anderen thematischen Schwerpunkt hat.
Zum besonderen Flair des Sommercamps trägt die Location die Villa Ingrid einen hohen Anteil bei. In einem parkähnlichen Garten finden sich versteckte Plätzchen, wo sich idyllisch zum Arbeiten zurückgezogen werden kann.
Im Garten lässt sich in den sommerlichen Abendstunden gemütlich beisammensitzen und das Gehörte vom Tag Revue passieren lassen sowie neue Ideen gemeinsam ersponnen werden.
Nüsse knacken: Zum Ablauf des OER-/IT- Sommercamps
Grob zusammengefasst, setzt sich das OER-/IT Sommercamp aus drei wesentlichen Elementen zusammen: Lightning-Talks, Workshops und Socializing.
Informationen austauschen, Lösungen erdenken und gemeinsam in lockerer Atmosphäre Zeit miteinander verbringen. Das steht beim Sommercamp im Vordergrund – aber bitte schön gemütlich! 😉
Lightning Talks
Dabei startet jeder Tag mit dem gemeinsamen Frühstück und geht über in den ersten Programmpunkt “Lightning Talks”. So kann bei Brötchen und Kaffee schon etwas über dies oder jenes Projekt erfahren und gelernt werden.
“Erlaubt” ist alles, was interessant und irgendwie mit dem Thema OER zu tun hat. Es kann das eigene Projekt vorgestellt werden, der Stand von OER in anderen Ländern oder technische Fragestellungen, mit denen sich gerade beschäftigt wird. Ziel ist es, über den Tellerrand hinaus zu informieren und informiert zu werden. Es darf das eigene Projekt vorgestellt, angedachte Ideen oder kurze Einführungen zu bestimmten fachlichen Aspekten gegeben werden.
Fachliche Diskussionen oder weitere Gedankenaustausche sind gewollt, finden dann aber während des Camps in den geselligen Stunden statt.
Die Workshops
Im Mittelpunkt stehen natürlich die Workshops. Gemeinsam werden hier die Nüsse geknackt oder zumindest angedacht, wie wir sie später mal knacken wollen.
Durch die Workshops zieht sich ein roter Faden oder eine große übergeordnete Fragen, die aus den verschiedenen fachlichen Aspekten beleuchtet wird.
Damit nun jede*r seine Wunschteilnehemer*innen bekommt, die für das Arbeiten im Workshop notwendig sind, aber auch jede*r in dem Workshop mitarbeiten kann, der für sie/ihn am interessantesten ist, arbeiten wir mit einer Tabelle in der die Wünsche eingetragen werden können.
Jeder Host kann hier markieren, wenn er sich eine spezielle Person in seinem Workshop wünscht. Ganz nach dem Motto “mein rechter, rechter Platz ist frei, ich wünsche mir die … herbei” kann der Status “I need you” gesetzt werden.
Wohin gegen die Teilnehmer*innen setzen können, an welchen Workshop sie gerne teilnehmen möchten. So kann in einem schönen Überblick gesehen werden, wo es bereits matcht oder noch jemand gebraucht wird.
Die Workshops starten am ersten Tag in der Regel mit einem Kick-off. Die gemeinsamen Ziele für die nächsten Tage werden abgesteckt und es wird sich gegenseitig ein Onboarding gegeben, damit alle, alle notwendigen Informationen haben und vielleicht auch schon das erste Mal gemeinsam gebrainstormt.
Tag 2 steht dann voll und ganz im Rahmen des “Hacking“. Dem ursprünglichen Wortsinn nach ist ein Hacker, ein Tüftler im Kontext einer verspielten, selbstgezogenen Hingabe im Umgang mit Technik und einem besonderen Sinn für Kreativität und Originalität. Und so sehen wir uns auch. Kreativ begeben wir uns am Dienstag daran, gerne auch mit (Weiter-)Entwicklung der notwendigen Technik Lösungen zu erarbeiten und zu erproben. Am Ende muss nicht die funktionierende (technische) Lösung rauskommen.
Wie man so schön sagt, der Tag hat 24 Stunden und wenn die nicht reichen, nehmen wir die Nacht dazu. So kommt es, dass beim dienstagabendlichen Late-Night-Hacking noch bis spät in die Nacht zusammengesessen, gehackt sowie diskutiert wird. Höhepunkt bilden die Präsentationen der Workshopergebnisse am Mittwoch.
Wenn während des Arbeitsprozesses festgestellt wird, dass dies nicht die Lösung ist, die am Ende dazu beitragen wird um die Nuss zu knacken, ist das auch ein Ergebnis.
Socializing
Neben den Workshops bietet das OER-/IT Sommercamp immer wieder die Möglichkeit in Ruhe zu quatschen, neue Ideen zu spinnen oder natürlich auch zu networken. Teilnehmer*innen aus allen Bereichen der Bildung und OER-Community bieten übergreifende Anknüpfungspunkte. Beim Thüringer Grill-Abend lassen sich bei Bier und Bratwurst (natürlich auch vegetarisch und vegan) gemütlich die offenen Fragen diskutieren oder die nächsten gemeinsamen Projekte anstoßen.
Die OER-Band
Jedes Jahr setzt sich die Band aus Teilnehmer*innen des Camps zusammen. Einzige Voraussetzung, die man mitbringen muss, um mitspielen zu dürfen: Ein Instrument spielen können.
Damit startet das Camp am Montagabend direkt mit dem inoffiziellen Highlight: Dem Auftritt der OER-Band. Nein, Moment. Da müssen wir uns korrigieren. Es ist kein Auftritt, sondern eine Bandprobe. Hier erwartet niemand, dass jeder Ton sitzt oder der Text fehlerfrei vorgetragen wird. Hier steht ganz klar der Spaß im Vordergrund.
So ist in diesem Rahmen auch mal der OER-Song “Share for free” entstanden und wurde sogar zur Eröffnung des 2. World OER Congress gespielt.
Das Besondere am OER-/IT Sommercamp
Ein Event mit ganz viel Liebe aus dem Team: Keine Eventagentur organisiert das Sommercamp, sondern die Mitarbeiter*innen des edu-sharing e.V.
Mit Herz und reich an Schaffenskraft versorgen sie rund um die Uhr die Gäste mit Getränken und Snacks. Außerdem kümmern sie sich darum, dass sich jede’r wohlfühlt und dass das, zum Teil selbst gekochte, Essen pünktlich auf dem Tisch steht.
Zur Autorin
Jessi ist bei uns für die Betreuung der Redaktionsgruppen zuständig und steht allen als Support immer helfend zur Seite. Nutzer*innenwünsche laufen bei ihr auf und werden dann in Zusammenarbeit mit dem Team für UX und den Entwickler*innen umgesetzt.
Ihr Motto: Service with a smile 🙂
2017 hat sie an der TU Ilmenau ihren Master in Medienwirtschaft gemacht und unterstützt seit September 2022 das Team.