Der Nordirland-Konflikt: Darum geht es
Der Nordirland-Konflikt (auf Englisch „The Troubles”): Durch den Brexit, dem Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union, wird er erneut angeheizt. Der Konflikt an sich ist schon ziemlich alt – sein Ursprung reicht bis ins Mittelalter zurück.
Die Engländer kommen nach Irland und besiedeln die Insel, auf Kosten der dort lebenden katholischen Bevölkerung. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelt sich eine sehr heterogene Gesellschaft. Sie teilt sich, vor allem im Norden des Landes, grob in Anhänger der englischen Krone und ihren Gegnern. Beim Konflikt der unterschiedlichen Gruppen geht es um Identität, Religion, Politik – und Macht. Die Region Ulster im Norden des Landes wird Kern der englisch-protestantischen Besiedlung. Protestanten erhalten Vorteile, Katholiken werden diskriminiert.
Immer wieder eskaliert der Konflikt zwischen den Gruppen auf. Die Folge: Anfeindungen, Diskriminierungen und Gewalt auf beiden Seiten. 1922 wird Irland unabhängig. Die Republik Irland wird gegründet. Doch ohne den Norden. Der ist als Nordirland weiterhin ein Teil des Vereinigten Königreichs. Nun geht es zunehmend auch um die Frage nach einem vereinten Irland, die die Bevölkerung spaltet. Manche Nordiren fühlen sich eher Irland zugehörig, andere dem Vereinigten Königreich. Katholiken in Nordirland werden politisch diskriminiert und benachteiligt. Radikale Aktivisten kämpfen auch gewaltsam für Veränderungen. Am bekanntesten ist die Terrorgruppe der IRA, der Provisional Irish Republican Army. Sie verübt vor allem ab den 1960ern Anschläge. Auf der anderen Seite eskalieren auch friedlichen Demonstrationen durch das Eingreifen der britischen Sicherheitskräfte. Den traurigen Höhepunkt bilden die Ereignisse in der Stadt Derry am 30 Januar 1972. Sie gehen als Blutsonntag, Bloody Sunday, auch in die Geschichte eingehen. Sie schüren den Konflikt erneut an, Anschläge und Ausschreitungen folgen. Zahlreiche Bands nehmen das in ihren Songs auf. Insgesamt fordert der Nordirlandkonflikt wohl mehr als 3.700 Menschenleben. Seit 1998 gibt es mit dem Karfreitagsabkommen zumindest offiziell Frieden. Doch es ist ein fragiler Frieden.
Wie kann es in so einem Konflikt überhaupt dauerhaft Frieden geben? Mirko beschäftigt sich damit in diesem Video und erläutert die lange Geschichte des Konflikts von den Anfängen bis heute.
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Geschichte
Sekundarstufe I, Sekundarstufe II
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